Seit 2006: Der Rasenplatz

Der Rasenplatz, Einweihung am 23. Mai 2006

 

Es war ein langer Weg zu beschreiten, ehe im Juni 2004 endlich der erste Spatenstich für den neuen Sportplatz erfolgen konnte. In einer am 10. November 1976 stattgefundenen Sitzung des Vorstandes beschloss dieser einstimmig, einen Antrag auf Erweiterung des Sportplatzes an die Stadt Camberg zu richten. Mit Brief vom 12. November 1976 an den Magistrat wurde der Antrag damit begründet, dass der im August 1964 fertig gestellte Hartplatz nicht die vorgeschriebenen Mindestmaße aufweise. Und wörtlich: „Nachdem die Grundstücksfrage Wagner (Anm.: die Böschung des Platzes befand sich auf dessen Grundstück) unterhalb des jetzigen Sportgeländes geklärt ist, dürfte einer Verbreitung der Spielfläche auf die normalen Maße nichts mehr im Wege stehen. Das bei einer Verlängerung des Sportplatzes in Richtung Schwickershausen benötigte Gelände befindet sich zwar in Privatbesitz, ist aber unseres Wissens im Bebauungsplan als Sportgelände ausgewiesen“.

 

Auf diesen Antrag des Vereins, den Dombachs  Ortsvorsteher Albert Rill in Kopie erhalten hatte,  ließ Bürgermeister Ernst Enzmann (CDU)  mit Schreiben vom 18. Februar 1977 den Sportclub wissen, dass die Verwaltung beauftragt worden sei, mit den anliegenden Grundstückseigentümern Verhandlungen für den Erwerb des Geländes zu führen, diese aber noch zu keinem Ergebnis geführt hätten.  In den folgenden Jahren stand das Thema „Sportplatzneubau“ bei jeder Mitgliederversammlung auf der Tagesordnung. Auf einer Bürgerversammlung im Zusammenhang mit der geplanten Flurbereinigung – inzwischen befand man sich Jahr 1980 – wurde offenkundig, dass die städtischen Verhandlungen mit den Eigentümern hinsichtlich des Landerwerbs im Nichts verlaufen sind. Über den Ortsbeirat, der sich von Beginn an für das Projekt eingesetzt hat, wurde nun an den Magistrat die Frage gestellt, was die Stadt zu tun gedenke. Die fehlenden sanitären Anlagen und der nicht die ausreichenden Maße des Spielfeldes seien nur  zwei Punkte eines Komplexes, die es mittelfristig zu lösen gelte. Im Januar 1982 wurde ein Antrag an die Stadt  gestellt, weitere Dränagen auf dem Platz zu verlegen, weil das Spielfeld nach Regengüssen „so gut wie nicht“ abtrockne. Gefordert wurde auch eine neue Lavalitschicht.

 

Das eingeleitete Flurbereinigungsverfahren hatte beim Sportclub Anfang 1985 neue Hoffnungen geweckt. Allerdings war das von einem Planungsbüro vorgelegte Konzept, das neben dem Spielfeld einen Grill- und Spielplatz sowie am Waldrand eine Spielwiese (die auch als Festplatz dienen sollte) und als „Beiwerk“ eine Stehterrasse  vorgesehen hatte,  viel zu teuer. Ein überarbeiteter Plan, vorgelegt vom Amt für Landwirtschaft und Landentwicklung, zeigte neue Möglichkeiten zur Verwirklichung auf. Die im Zusammenhang mit Dorferneuerungsmaßnahmen möglichen Zuschüsse könnten die Baukosten halbieren, wobei die Stadt den Rest aufzubringen hätte. In der internen Prioritätenliste der Stadt wurde das Dombacher Projekt aber hinter Bad Camberg (Sportzentrum) und Würges auf  Rang drei gesetzt. Auf Kreisebene waren die Chancen gleich Null.

 

Im Frühjahr 1987 wurde bekannt, dass die geplante Freizeitanlage im Rahmen des laufenden Flurbereinigungsverfahrens nicht verwirklicht werden kann. Dr. Gerhard Mohr vom Amt für Landwirtschaft und Landentwicklung musste endlich  mit der Wahrheit heraus. Obwohl schon seit Mai 1985 bekannt war, dass ein Ministererlass der unter günstigen Vorzeichen geplanten Anlage den finanziellen Boden entzogen hatte,  ließ Dr. Gerhard Mohr nicht nur die Sportler, sondern auch den Vorstand der Teilnehmergemeinschaft „Flurbereinigung“ im Unklaren. Die Aussage von Dr. Mohr, man habe die Meldung aus dem Wiesbadener Ministerium zunächst nicht glauben wollen und deshalb weiter versucht, das in Dombach versprochene Projekt in der vorgesehenen Größenordnung zu retten, stieß allgemein auf Unverständnis. Auf diese Art und Weise verstrichen fast zwei Jahre, ohne dass sich etwas tat.

 

 

Die sauberste Lösung sei die Aufstellung eines Bebauungsplanes mit der Ausweisung des fraglichen Gebietes als „öffentliche Grünfläche“, meinte Dr. Gerhard Mohr.  Wenig Hoffnung machte der Beamte den Bürgern in Dombach  bei der Frage der Finanzierung.

 

Beim 20-jährigen Bestehen der Frauenfußball-Abteilung im Oktober 1990 versprach Erster Stadtrat Gerhard Reitz (SPD) auf einer Feier im Jugendheim den Spielerinnen und Spielern, das Sportplatzproblem zu lösen. Inzwischen konnten die offenen Grundstücksfragen geklärt und ein Bebauungsplan aufgestellt werden. „Jetzt gelte es dran zu bleiben“, sagte Vorsitzender Walter Kundermann, der die Nachfolge von Norbert Kürtell – inzwischen Ortsvorsteher - angetreten hatte, auf der Jahreshauptversammlung im Januar 1991. Bald darauf wurde ein neues Lärmschutzgutachten notwendig. Der im ersten Gutachten geforderte hohe Wall zur Forsthausstraße und zum Hirschgraben stieß nicht nur in der Öffentlichkeit, sondern auch beim Sportclub auf Unverständnis.

 

Die Hoffnung wurde nun auf eine seit 1. Dezember 1991 modifizierte Lärmschutzverordnung gesetzt, die Schallschutzmaßnahmen nicht mehr in dem bisherigen Umfang notwendig machen. Ins Gespräch gebracht wurde erstmals 1990/91 auch der mittelfristige  Bau eines Mehrzweckgebäudes in Richtung Hasselbacher Weg, das von den Ortsvereinen Sportclub, Feuerwehr und Gesangverein „Eintracht“ gleichermaßen genutzt  werden könnte. Grobe Vorstellungen über die Verwendung wurden dem Ortsbeirat unterbreitet. Im März 1995 stand in der Presse zu lesen: “Die Bauleitplanung für den Sportplatz wird fortgesetzt. Verhandlungen über Stellplätze und Geräuschpegel laufen“. Inzwischen hatte Michael Ritzdorf-Krämer für ein Jahr den Vorsitz im Verein von Walter Kundermann übernommen, der 1996 wieder zum Vorsitzenden gewählt wurde.

 

Im Herbst 1996 „kochte“ in Dombach die Volksseele, nachdem bekannt geworden war, dass auf der Schulwiese zwei Bauplätze für die Finanzierung des lange geforderten Sportplatzes herhalten sollten. Dieser Plan seitens der Stadt hatte nicht nur Eltern und Kinder auf den Plan gerufen, sondern auch den Vorstand des SC Dombach, der nicht auf Kosten der Kinder zu einem neuen Sportplatz kommen wollte. In einer Anzeige der Lokalpresse ließ der SC-Vorstand wissen: „Keine Bauplätze auf der Schulwiese!“, „Der Kinderspielplatz und Bolzplatz muss erhalten bleiben!“ oder „Neuer Sportplatz ja, aber nicht so!“. Eine Bürgerinitiative unter dem Vorsitz von Reinhard Köppl hatte sich gebildet, die gleich aktiv wurde. In einer groß angelegten Pressekampagne wurde gegen den Teilverkauf der Schulwiese als Bauland zur Finanzierung des neuen Sportplatzes massiv protestiert. Auf einem Informationsstand anlässlich des Herbstmarktes in Bad Camberg wurde eine Unterschriftenliste ausgelegt, auf der Schulwiese mit Transparenten demonstriert und erreicht, dass eine Bürgerversammlung zu diesem Thema einberufen wurde. Diese fand am 21. Oktober 1996 im Jugendheim statt. Bürgermeister Gerhard Reitz (SPD), Erster Stadtrat Achim Essert (Grüne) und die Vertreter der im Stadtparlament vertretenen Parteien sollen den Bürgern Rede und Antwort stehen.

 

Zuvor ließ der Fraktionsvorsitzende der SPD, Heinz Schaus, in der Presse erklären, dass seine Partei einem Teilverkauf nicht zustimmen werde. In der gut besuchten Bürgerversammlung konnte Bürgermeister Gerhard Reitz (SPD) gleich zu Beginn die gute Nachricht verkünden, dass der Magistrat der Stadt nur wenige Stunden vor der Versammlung den Beschluss, einen Teil der Schulwiese als Bauplätze zu verkaufen und den Erlös für den Sportplatzneubau zu verwenden, nach dem Protest der Dombacher wieder aufgehoben hatte, worüber alle sehr froh waren.

 

 

Der SC Dombach und die Stadt blieben weiter am Thema „Sportplatzneubau“, doch konkretere Formen nahm das Projekt erst wieder Anfang 2001 an. Mitte Februar erläuterte Stadtbaumeister Hans Saufaus, nachdem der Ausschuss Bau und Planung bereits „grünes Licht“ gegeben hatte, dass in der Nähe des Sportgeländes ein kleines Baugebiet entstehen solle. Und: In der Planung war nicht mehr von einem Mehrzweckgebäude – das die Grünen favorisierten, sich aber gegen den Sportplatzneubau stellten -  sondern von einem Sportheim die Rede.

 

Vier Wochen später: „Der Sportclub Dombach erhält den lang ersehnten neuen Sportplatz und ein massives Vereinsheim“. Diesen Beschluss fassten auf einer Dringlichkeitssitzung der Stadtverordneten-Versammlung mehrheitlich die Fraktionen von SPD und CDU. Das Politikervotum löste beim Verein Jubel aus.

 

Die Hoffnung, dass noch in 2001 mit der Sportplatzneubau begonnnen werden könnte, erfüllte sich aber nicht. Auch das provisorische „Hüttendorf“ wird weiter Bestand haben, denn erst musste einmal der neue Platz her. Bis Anfang der 90er Jahre waren am Sportgelände überhaupt keine sanitären Anlagen vorhanden. Das Problem verstärkte sich, als das Vereinslokal „Zum Taunus“,  Heinz Jäger, schloss und so auch keine Duschmöglichkeiten mehr für die Aktiven und die Schiedsrichter vorhanden waren. Der Vorsitzende Walter Kundermann setzte sich nun vehement für eine Containermöglichkeit ein und erhielt dabei von Stadtverordnetenvorsteher Heinz Schaus (SPD) kräftige Unterstützung bei der Beschaffung.  Er setzte sich auch dafür ein, dass der Verein einen städtischen Zuschuss für den in Eigenregie der Mitglieder durchgeführten Innenausbau erhielt.

 

Der Bau- und Planungsausschuss hatte im August 2002 der Magistratsvorlage zugestimmt und somit der Stadtverordnetenversammlung empfohlen, in Dombach sogar einen Kunstrasenplatz zu bauen. Das war bis dahin neu, denn bislang ging der Sportclub immer von einem Naturrasenplatz aus. Doch die Hoffnung währte nur kurz.

 

Die Haushaltslage der Stadt wurde als prekär beschrieben, was die Kommunalaufsicht in Limburg („Die Mittel für Sportplatz übersteigen die Kapazitäten der Stadt“) auf den Plan rief. Im Detail verwies die Aufsichtsbehörde auf eine Verschärfung der Situation durch verminderte Einnahmen der Gewerbe- und Einkommenssteuer, die nur teilweise im Verwaltungshaushalt durch Einsparungen ausgeglichen werden könnten. Die Stadt zog nach einer Tagung des Haupt- und Finanzausschusses die „Notbremse“. So wurde neben weiteren Maßnahmen beschlossen, die im Nachtrag vorgesehenen Mittel für den Dombacher Sportplatz herauszunehmen, ohne das Projekt – so die beiden großen Fraktionen CDU und SPD - aus dem Auge zu verlieren. Der Antrag der Grünen-Fraktion, den Sportplatzbau ganz zu streichen – mit Hinweis auf den kaum genutzten Hartplatz in Schwickershausen - fand keine Mehrheit  im Parlament. Dennoch: Zunächst einmal war das Projekt gestoppt,  stand gar vor dem Aus. Der Verein war geschockt.

 

Im Sommer 2003 erfolgte ein erneuter Hilferuf der Fußballer aus dem kleinsten Bad Camberger Stadtteil. Und das just zu einem Zeitpunkt, als der 1. Mannschaft der größte sportliche Erfolg seit der Gründung mit dem Gewinn der Meisterschaft in der Kreisliga B und den erstmaligen Aufstieg in die Kreisliga A gelungen war.

 

Doch traurig sah es weiterhin um den im Jahr 1964 erbauten Rotascheplatz aus. Zaun und Ballfangschutz befanden sich in einem maroden Zustand, aus der Lavalitschicht blickten die Steine hervor, was die Verletzungsgefahr erhöhte. Zudem entsprach das „Spielfeld“  keiner Norm und das „Vereinsheim“ machte zwar einen urigen, aber baufälligen Eindruck.

 

 

Darüber waren sich Vertreter des Sportclubs, Dipl.-Ing. Frank-Martin Thies sowie Fraktionsmitglieder der SPD und CDU, die sich gemeinsam auf dem Sportgelände umsahen, einig. Vereinsmitglied Frank-Martin Thies stellte den Anwesenden die neueste Kostenschätzung vor, wonach der Sportplatz mit rund 280 000 Euro realisierbar sei, das notwendige neue Vereinsheim würde – unter Berücksichtigung einer nicht unerheblichen Eigenleistung – mit weiteren rund 130 000 Euro zu Buche schlagen. Die ursprüngliche Planung seitens der Stadt sah 1,2 Millionen Mark für beide Projekte vor. Die Politiker ließen erkennen,  dass das Stadtparlament erst einmal mit den neuen Zahlen konfrontiert und das Thema erneut im Haupt- und Finanzausschuss behandelt werden müsse.

 

Im September 2003 kam neue Hoffnung auf. Da hieß es: „Der Dombacher Sportplatz wird realisiert – wenn die Kommunalaufsicht dem Ganzen nicht einen Strich durch die Rechnung macht“. Die Stadtverordnetenversammlung beschloss - bei drei Gegenstimmen von Grünen und FDP - für die lange geforderte Baumaßnahme 300 000 Euro zur Verfügung stellen. Manfred Steiling (CDU) hatte den Vorschlag des Fachausschusses erläutert. Der Sportclub – und das war neu – soll nun Bauträger sein und ein Erbbaurechtsvertrag geschlossen werden. Frank-Martin Thies hatte mit seiner Kalkulation Zustimmung gefunden, die eine große Eigenleistung des Vereins beinhaltete. Bürgermeister Gerhard Reitz (SPD) wandte ein, er müsse auf jeden Fall bei der Kommunalaufsicht eine erneute Stellungnahme einholen. Ein Jahr zuvor hatte das Kontrollgremium darauf bestanden, die Maßnahme zu streichen.

 

SPD-Fraktionsvorsitzender Wolfgang Erk erinnerte in seinem Beitrag an die lange Vorgeschichte und daran, dass es ein Zeichen der Verlässlichkeit sei, Versprechen einzuhalten. Dieter Oelke (Grüne) verwies auf die desolate Haushaltslage, Kerstin Weyrich (FDP) plädierte dafür, die Entscheidung zu verschieben und zunächst die aktuellen Haushaltszahlen abzuwarten.

 

Im Januar 2004 dann die frohe Nachricht: Die Kommunalaufsicht genehmigte den städtischen Nachtragshaushalt 2003 – einschließlich der Geldmittel für den Dombacher Sportplatz. Dann ging es Schlag auf Schlag. Der Erbbaurechtsvertrag wurde zwischen der Stadt und dem Sportclub unter Einbeziehung der Anwaltskanzlei Weimar geschlossen. Der Verein übernahm die Bauträgerschaft. Auch  Ortsvorsteher Reinhard Köppl, der sich mit dem Ortsbeirat  immer stark für die Maßnahme eingesetzt und auch vorher das Gespräch mit der Kommunalaufsicht gesucht hatte, zeigte sich zufrieden mit der Entwicklung.

 

„Sportlich und finanziell ist beim Sportclub alles im Lot“, verkündete die Presse über die Jahreshauptversammlung Anfang Februar 2004. Endlich konnte den Vereinsmitgliedern „Vollzug“ zum Dauerthema „Sportplatzneubau“ gemeldet werden. Zweiter Vorsitzender Helmut Griesand berichtete, dass der Bauantrag inzwischen bei der zuständigen Behörde eingereicht worden sei. Auch das Ausschreibungsverfahren sei  angelaufen, verkündete der Vertreter vom SC-Vorsitzenden Markus Drescher. Herbert Uhrig, der nicht dem Vorstand angehörte, wurde in der Mitgliederversammlung als Bauausschussvorsitzender gewählt.

 

 

Ein letzter Versuch der Grünen, das Projekt doch noch zu Fall zu bringen, scheiterte. Mitte März  2004 gab der Magistrat „grünes Licht“ für den zuvor von der Stadt mit dem Sportclub ausgehandelten Erbaurechtsvertrag, der auf 99 Jahre geschlossen wurde.  

 

 

 

Am Samstag, 12. Juni 2004 war  es endlich soweit. Ausgerechnet einen Tag vor der anstehenden Bürgermeisterwahl in Bad Camberg, bei der Gerhard Reitz nicht mehr kandidierte, wurde der obligatorische erste Spatenstich für den Rasensportplatz vollzogen. In dieser für den  Verein historischen Stunde stellten sich vor dem aufgeschütteten Erdhügel zum Erinnerungsbild:  Bürgermeister Gerhard Reitz (SPD), Wolfgang Erk (SPD-Fraktionsvorsitzender und Bürgermeisterkandidat), Harald Theuerkauf (in seiner Funktion als CDU-Bürgermeisterkandidat), Walter Becke (CDU, Stadtverordnetenvorsteher), Heinz Schaus (SPD-Stadtrat), Manfred Steiling (CDU-Stadtverordneter), Michael Abendroth (CDU-Fraktionsvorsitzender), Kerstin Weyrich (FDP-Stadtverordnete), Reinhard Köppl (Ortsvorsteher), Frank-Martin Thies (Projektleiter), Horst Dyckerhoff („Eintracht“ - Vorsitzender) sowie besonders freudestrahlend die SC - Vereinsspitze mit Markus Drescher (1. Vorsitzender) und Helmut Griesand (2. Vorsitzender).

 

Dann konnte endlich mit der Arbeit begonnen werden. Der Schutzzaun und der Ballfang hinter beiden Toren mussten entfernt und die  Bäume außerhalb der Umzäunung gefällt werden. Mit schwerem Gerät war  Vereinsmitglied Albert Ochs vor Ort, um diese und andere Aufgaben, die den Einsatz  von entsprechenden Maschinen notwendig machten, im Beisein des Bauausschussvorsitzenden Herbert Uhrig zu erledigen, der mit der Motorsäge zu Gange war. Zahlreiche Helfer beteiligten sich an den Bauarbeiten,  kümmerten sich so vor allem um die Elektronik für die von der Firma Dörr-Schäfer (Hochheim) eingebaute Sprengleranlage, das Pflaster für die Umgangwege und die Einsaat in den Randbereichen des Platzes. Die Tiefbaufirma Bagger-Schenk (Elz) führte die Schiebearbeiten wie Oberbodensicherung (1.200 cbm), Erdbewegungen im Platzbereich (10.000 cbm) und Oberbodenlieferung für die Rasentragschicht (1.200 cbm), aus.  Außerdem wurden von dieser Firma auch die noch fehlenden 23.000 cbm Erde  für den geforderten Lärmschutzwall mit Lastkraftwagen von anderen  Baustellen herangeschafft. Die Firma Schmitt GmBH Intergreen -Sportstättenbau (Langgöns) legte dann den eigentlichen Rasenplatz an. Über den Winter 2005/2006 durfte der im Mai/Juni 2005 eingesäte Sportplatz ruhen.

 

Neben dem Projektleiter Dipl.-Ing. Frank-Martin Thies (Bad Camberg) überwachte als Bauleiter Landschaftsarchitekt Hans Brüggemann (Löhnberg-Niedershausen) von Beginn an die Baumaßnahmen und machte auch entsprechende Aufzeichnungen und Fotos über den Fortgang der Arbeiten, von denen sich Bürgermeister Wolfgang Erk im Beisein von SC-Vorstandsmitgliedern im Oktober 2005 an Ort und Stelle selbst ein Bild machen konnte.

Zwischenzeitlich wurde ein vereinseigener Motorrasenmäher mit Fangkorb angeschafft. Im November wurde eine Baumpflanzaktion auf der Böschung zum Hirschgraben durchgeführt. Dafür konnten 16 Paten als Spender gefunden werden, darunter auch Bürgermeister Wolfgang Erk und Ortsvorsteher Reinhard Köppl.

 

Im Frühjahr 2006 wurde das ganze Gelände – knapp 500 Meter –  eingezäunt, an jeweils einer Längs- und Breitseite am Spielfeldrand sowie oberhalb der steilen Böschung am  Waldweg Barrieren für die Zuschauer errichtet und die Ballfangzäune hinter beiden Toren aufgestellt. 90 Mitglieder und Freunde hatten bis zur  Eröffnung  über 3000 freiwillige Arbeitsstunden zum Nulltarif geleistet, stellten Gerätschaften oder Material zur Verfügung.

 

Nach knapp zweijähriger Bauzeit war es dann endlich so weit: Der neue Sportplatz wurde am 23. Mai 2006 eingeweiht. Bei der offiziellen Feier wurde auch der Name der schönen Rasensportanlage gelüftet: Wolfgang Winnen (Spielausschussvorsitzender)  und Herbert Uhrig (Bauausschussvorsitzender) enthüllten in Höhe der Mittellinie ein Tuch von der angebrachten Bande, auf der in großen Lettern - und mit dem Vereinswappen versehen - “Waldstadion  Dombach“ zu lesen stand.

 

Bürgermeister Wolfgang Erk (SPD) sprach in seiner Laudatio von einem „Jahrhundertwerk für Dombach“ und einer finanziellen Herausforderung für Verein und Stadt.  Er erinnerte noch einmal an den vielen Unfrieden über die getroffene Entscheidung, den Sportplatz zu bauen, für ihn gelte aber grundsätzlich, ein gegebenes Versprechen zu halten.

 

Die eigentliche Spielfläche weist 102 Meter Länge und 65 Meter Breite aus. Bei der feierlichen Sportplatzübergabe, verbunden mit der Einsegnung durch die beiden Pfarrer Helmut Neumann und Martin Bräuer, waren viele der knapp 400 Einwohner erschienen. Ebenso befreundete Vereine, langjährige Wegbegleiter, Ehrengäste aus den Bereichen Politik, Sport, Kirche, Vertreter der am Bau beteiligten Firmen und natürlich Vorstands- und Vereinsmitglieder sowie  viele Fußballfreunde.

 

Im Jahr 1976 begann die eigentliche Bauhistorie. Kurz zuvor, 1974, wurde die bis dahin  selbstständige Gemeinde Dombach im Rahmen der kommunalen Gebietsreform nach Camberg, damals noch ohne den Zusatz „Bad“,  eingemeindet. Vom ersten Antrag für einen Neubau bis zur Fertigstellung des neuen Platzes dauerte es 30 Jahre.  „Der SC ist ein hohes Risiko eingegangen mit dem Entschluss,  selbst als Bauherr zu fungieren. Die Stadt Bad Camberg hat uns das Vertrauen geschenkt und wurde nicht enttäuscht“, stellte der Zweite Vorsitzende des Sportclubs, Helmut Griesand,  in seiner Ansprache fest. Kommunalpolitiker von SPD und CDU im Stadtparlament hatten das langjährige Projekt unterstützt.  

 

Spezielle Worte des Dankes bekamen der Projektleiter Frank-Martin Thies, Bauleiter und Landschaftsarchitekt Hans Brüggemann sowie der Bauausschussvorsitzende Herbert Uhrig zu hören. „Wir haben unseren Kritiker bewiesen, welche Leistungen ein kleiner Verein bewerkstelligen kann“, sprach Helmut Griesand allen Helfern ein Lob aus. Frank-Martin Thies dankte in seiner Ansprache für das entgegengebrachte Vertrauen und war sichtlich stolz, mit weniger als der Hälfte der von den städtischen Gremien angesetzten Kalkulation ausgekommen zu sein. Das freute auch den 1. Kassierer Thorsten Kaiser und seinen  Stellvertreter Dennis Köppl. Den technischen Verlauf erklärte Hans Brüggemann, der betonte, dass er selten zuvor so gern zu einer Baustelle gefahren sei. Seinen speziellen Dank richtete er  an die vielen freiwilligen Helfer, das städtische Bauamt, den Bauhof, das Wasserwerk, die Freiwillige Feuerwehr Dombach, den beteiligten Firmen und Behörden.

 

Der offizielle Anstoß am Spielfeldrand wurde gemeinsam durch Projektleiter Frank-Martin Thies, Bürgermeister Wolfgang Erk (SPD), dem  1. Vorsitzenden Markus Drescher, Bauleiter Hans Brüggemann und dem 2. Vorsitzenden Helmut Griesand vollzogen.

 

Das erste Fußballspiel auf dem satten Grün bestritten am Eröffnungstag, 23. Mai 2006, der gastgebende SC Dombach und der  SV Erbach. Die Begegnung  ging mit 2:4 verloren. Das erste Tor auf dem neuen Rasen erzielte Dombachs  Christian Uhrig, der somit  in die Annalen des Vereins eingegangen ist. Zuvor hatte seine Mutter Cornelia Uhrig, die viele Jahre in der Frauenmannschaft – zur Gründungszeit noch unter dem Mädchennamen Rauner – aktiv gewesen war, den Anstoß am Mittelkreis ausgeführt. Eine Sportwoche schloss sich an,  in der alle Mannschaften des Vereins zum Zuge kamen. Auf dem Plan stand auch ein SoMa-Turnier.  Am 28. Mai 2006 war der SV Arfurt  erster Punktspielgegner der Senioren. Mit einem Freundschaftsspiel „Vize 91/92 SC Dombach gegen Meister 91/92 SG Kirberg/Ohren“ (2:4) endete am 30. Mai 2006 die Sportwoche.      Helmut Griesand

 

Der erste Spatenstich für das neue, massive Vereinsheim wurde Anfang August 2011 vollzogen.